Neurimmune verkauft Lizenz für Antikörper an AstraZeneca
Schlieren ZH/Boston – Alexion, die auf seltene Krankheiten spezialisierte Tochterfirma von AstraZeneca, wird den neuartigen Antikörper von Neurimmune zum Abbau von Fibrillen bei AL-Amyloidose weiterentwickeln und vermarkten. Dafür erhält Neurimmune eine Sofort- und Meilensteinzahlungen bis zu 780 Millionen Dollar sowie Lizenzgebühren.
(CONNECT) Neurimmune erweitert seine Zusammenarbeit mit dem britischen Pharmakonzern AstraZeneca. Zu diesem Zweck hat das 2006 aus der Universität Zürich ausgegliederte und im Biotechnopark Schlieren-Zürich ansässige biopharmazeutische Unternehmen für seinen humanen monoklonalen Antikörper NI009 mit der in Boston ansässigen Alexion – AstraZeneca Rare Disease eine exklusive globale Kooperations- und Lizenzvereinbarung geschlossen.
Für die an Alexion abgegebenen Entwicklungs- und Marketingrechte erhält Neurimmune laut einer Mitteilung eine Vorauszahlung in nicht genannter Höhe sowie zusätzliche Meilensteinzahlungen von bis zu 780 Millionen Dollar und Lizenzgebühren für eventuell zugelassene Medikamente. Neurimmune wird weiterhin für die präklinische Entwicklung, die ersten Herstellungsaktivitäten und die Durchführung der ersten klinischen Studie am Menschen verantwortlich sein.
Die auf seltene Krankheiten spezialisierte Tochterfirma des Pharmakonzerns AstraZeneca befindet sich wie Neurimmune mit einem Fibrillen-Entferner in der klinischen Phase III. Alexion nennt dieses Programm CARES. Es soll zur Verbesserung der Überlebensrate und der Herzgesundheit bei Erkrankten mit fortgeschrittener AL-Kappa-Amyloidose beitragen. Unbehandelt kann die Ansammlung dieser toxischen Amyloidablagerungen insbesondere im Herzen und in den Nieren zu fortschreitenden Organschäden und Funktionsstörungen und zum Tod führen, meist aufgrund von Herzversagen.
Neurimmune hat für dieselben toxischen Amyloidablagerungen einen neuartigen Antikörper entwickelt. Er zielt darauf ab, Lambda-Leichtketten-Fibrillen und Ablagerungen aus betroffenen Geweben und Organen bei Leichtketten-Amyloidose (AL) zu entfernen. „NI009 zeigt trotz der hohen klonalen Heterogenität der Erkrankung eine breite Wirksamkeit gegen Amyloide verschiedener Lambda-Leichtketten-Subtypen bei Patienten“, wird Roger M. Nitsch, Präsident und CEO von Neurimmune, zitiert.
Nun will Alexion die Breite seines eigene Anti-Fibrillen-Programms um die Fähigkeiten des Antikörpers von Neurimmune ergänzen, damit „potenziell mehr Erkrankte mit AL-Amyloidose profitieren können“, so Gianluca Pirozzi, Alexions Vizepräsident und Leiter Entwicklung, Zulassung und Sicherheit. ce/mm