Neurimmune-Forscher erhält Pfizer Forschungspreis

Schlieren ZH – Benoit Combaluzier vom Schlieremer Unternehmen Neurimmune ist mit dem Pfizer Forschungspreis 2017 ausgezeichnet worden. Damit werden seine Forschungen an einer viralen Hirninfektion geehrt, die für die Entwicklung einer Therapie „bahnbrechend“ sind.

Combaluzier, der auch an der Universität Zürich (UZH) tätig ist, hat den Preis gemeinsam mit Ivan Jelcic vom Universitätsspital Zürich erhalten, wie Neurimmune in einer Medienmitteilung erläutert. Beide sind in der Kategorie Infektiologie, Rheumatologie und Immunologie ausgezeichnet worden. Damit wird ihre „Entwicklung gezielter Antikörper als mögliche Behandlung gegen eine schwere virale Hirninfektion“ gewürdigt, wie es auf der Internetseite zum Pfizer Forschungspreis heisst.

Ausgangspunkt der Forschungen von Combaluzier und Jelcic war das JC-Polyomavirus. Dieses kann sich bei Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem verändern und im zentralen Nervensystem die Hirninfektion progressive multifokale Leukoenzephalopathie (PML) auslösen. Betroffene Patienten verfügen laut der Forschungsergebnisse der beiden Wissenschaftler über eine ineffiziente Antikörpererkennung gegenüber dem Virus. Einige der Betroffenen, welche die sonst tödliche Infektion überleben, bilden jedoch zahlreiche Antikörper gegen die veränderte Variante des Virus. Combaluzier und Jelcic konnten auf dieser Basis Antikörper nachbilden, die das veränderte Virus erkennen können. In der Begründung für die Preisverleihung wird dies als „bahnbrechender Befund in der Entwicklung einer möglichen Therapie“ bezeichnet.

Das Biopharmaunternehmen Neurimmune entwickelt auf menschlichen Antikörpern beruhende Therapeutika für die Behandlung und Prävention von menschlichen Erkrankungen und hat seinen Sitz im Bio-Technopark Schlieren-Zürich. jh

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